Bären, Bearish, Bärenmarkt – Wird an den Börsen mit fallenden Kursen gerechnet, so wird die Stimmung als „bearish“ bezeichnet. Der entsprechende Markt wird „Bärenmarkt“ genannt. Der Bär symbolisiert fallende Kurse, weil er mit der Pranke von oben nach unten schlägt.
Baisse – Deutlich sinkende Aktienkurse über einen längeren Zeitraum. Das Gegenteil der Baisse ist die Hausse.
Belegschaftsaktie – sind Aktien, die von Mitarbeitern einer AG gezeichnet werden können oder bereits gezeichnet worden sind. Die Anteile, die an die Mitarbeiter ausgegeben werden, werden meist zu einem unter dem aktuellen Börsenkurs liegenden Kurs an die Mitarbeiter verkauft. Dafür müssen sich die Mitarbeiter verpflichten, die Aktien über einen längeren Zeitraum zu halten, häufig mehrere Jahre. Diese Sperrfrist nennt man auch Lock up-Period. Über Belegschaftsaktien sollen Mitarbeiter am unternehmerischen Erfolg beteiligt werden.
Benchmark – Referenzwert an dem der Erfolg eines Investments gemessen werden kann. Fonds geben oft einen bestimmten Index als Referenzwert oder Benchmark an. So kann der Erfolg der Fondsmanager überprüft werden. Als Benchmark eignen sich bekannte große Indizes. Beispielsweise Dow Jones, S&P 500, Dax, Nemax oder andere. Wenn es sich beispielsweise um gemischte Fonds handelt, kann die Benchmark auch aus verschiedenen Indices zusammengesetzt werden.
Bestens – Orderzusatz bei einem Verkaufsauftrag eines Wertpapiers. Der Verkäufer will den bestmöglichen Kurs erhalten. Es setzt aber mit diesem Zusatz kein Limit. Das Gegenteil bei einem Kaufauftrag heißt billigst. Für den Anleger ist ein Verkauf ohne Limit oft mit einem Risiko verbunden. Es ist nicht garaniert, dass der Auftrag zum Tageshöchstkurs abgewickelt wird. Bei markengen oder volatilen Papieren kann daher der Ausführungskurs unter der Erwartung des Investors liegen.
Beta – Die Kennziffer Beta misst die Volatilität eines Investments in Bezug auf eine Maßgröße (Benchmark). Das Beta ist das relative Maß der Anpassung des Ertrages einer Investition an die Veränderungen der zugeordneten Benchmark-Erträge. Mittels des Betas lassen sich Aussagen über das Risiko eines Fonds im Vergleich zu seinem Index treffen. Generell impliziert ein positives Beta, dass mit einem Anstieg des Index‘ auch ein Anstieg des Fondspreises verbunden ist, während ein negatives Beta ein Sinken des Fondspreises impliziert. Ist der Wert des Beta größer Eins, sind die implizierten Kursschwankungen des Fonds größer als die des Vergleichindexes; ist der Wert kleiner Eins, so ist der Fonds im Verhältnis zur Benchmark weniger volatil.
Beta-Faktor – gibt an, wie hoch die Schwankungsbreite eines Wertpapiers im Verhältnis zum Gesamtmarkt ist. Wenn eine Aktie oder ein Investmentfondsanteil einen hohen Betafaktor hat, wird der Kurs des Papiers stärker steigen als der gesamte Markt. Fällt hingegen der Gesamtmarkt, wird das Papier sehr viel deutlicher verlieren. Allerdings kann der Betafaktor immer nur für einen breits vergangenen Zeitraum ermittelt werden. Rückschlüsse, die hieraus für das zukünftige Kursverhalten dieses Papiers gezogen werden, müssen dementsprechend nicht richtig sein. Die allgemeine Marktentwicklung wird beim Betafakor gleich 1 gesetzt. hat ein Wertpapier also den Betafaktor 1,5, so wird erwartet, dass das betreffende Papier die Entwicklung des Gesamtmarktes um 50 Prozent schlägt. Der höchte Betafakor ist mit 2 festgelegt.
Bilanz – ist der buchhalterische Abschluss eines Geschäftsjahres. In ihr werden zu einem Stichtag (in der Regel der 31.12. eines Jahres – ansonsten spricht man von einem „abweichenden Geschäftsjahr“) Vermögen und Kapital einer Gesellschaft gegenüberstellt. Das Vermögen oder auch die Aktiva sollen Aufschluss über die konkrete Verwendung der Mittel geben, das Kapital oder auch die Passiva verdeutlichen die Ansprüche der Fremd- und der Eigenkapitalgeber, zum Beispiel der Aktionäre.
Bilanzsumme – Die Bilanzsumme ist das Ergebnis der Addition aller Aktiv- oder Passivwerte einer Bilanz. Sie gibt Anhaltspunkte für die Einordnung eines Unternehmens nach Größenklasse, ist ansonsten aber nicht überaus aussagekräftig.
Billigst – Wird bei der Erteilung einer Wertpapierkauforder kein Limit erteilt, erklärt sich der Anleger bereit, Angebot am Markt zu jedem Kurs zum Zeitpunkt der Ausführung zu akzeptieren. Gefährlich kann eine solche Auftragsvergabe für den Börsianer bei sehr „engen“, umsatzschwachen Werten sein. Dies kann zum Kauf zu einem sehr ungünstigen Kurs führen, weil zum einen aufgrund der spärlichen Zahl der Aufträge auf beiden Seiten des Marktes die Kurse stark streuen können. Zum anderen kann sich aufgrund der geringen Stückzahlen leicht ein Nachfrageüberhang bilden, der den Kurs rasch nach oben treibt.
Blue Chip – Als „Blue Chips“ oder Standardwerte werden umsatzstarke Aktien großer Unternehmen bezeichnet, auf deren Kursentwicklung führende Indizes beruhen. Sie zeichnen sich durch ein hohes Handelsvolumen und eine höheres Engagement instuitutioneller Investoren aus. Die Kursschwankungen fallen in der Regel geringer aus, besonders zwischen aufeinanderfolgend gestellten Kursen im Handelsverlauf. Blue Chips an der deutschen Börsen sind etwa BASF, Siemens, Volkswagen oder Allianz.
Börse – Als Börsen werden Märkte bezeichnet, auf denen bestimmte handelbare Güter (Waren, Wertpapiere, Edelmetalle, Devisen, Unternehmensanteile, Kreditverbriefungen usw.) gehandelt werden. Oftmals wird das Wort synonym für Aktienbörsen gebraucht. Die wichtigste Aktienbörse der Welt ist die New York Stock Exchange an der Wall Street. Weiter wichtige Handelsplätze sind Tokio, London, Hongkong und die amerikanische Nasdaq. In Deutschland ist besonders im Aktienhandel die Deutsche Börse in Frankfurt führend, wohingegen Stuttgart sich im Optionsscheinhandel, Hamburg im Fondshandel und Hannover im Warenterminhandel etabliert haben. Daneben gibt es noch Regionalbörsen in Köln-Düsseldorf, Berlin-Bremen und München.
Börsenaufsicht – Der Handel an der Börse wird in der Regel von staatlichen Institutionen überwacht. Sie ermitteln beim Verdacht von Unregelmäßigkeiten und verhängen Sanktionen beim Verstoß gegen die gesetzlichen Auflagen, denen der Handel unterliegt.
Börsenordnung – Vorschriften für den Ablauf des Handels in den jeweiligen Segmenten (in Deutschland an der Wertpapierbörse: amtlicher Markt, geregelter Markt, Freiverkehr) und Kanälen (Parketthandel, elektronischer Handel). Die bezügliche Börsenordnung bedarf in Deutschland gemäss § 13, Abs. 5 BörsG der Genehmigung durch die Börsenaufsichtsbehörde.
Börsenprospekt – Vor Zulassung eines Wertpapiers zum Handel an einer Börse hat das entsprechende Unternehmen bzw. das für dieses tätig werdende Kreditinstitut die Öffentlichkeit in bestimmten überregionalen Zeitungen (Börsenpflichtblättern) über die beabsichtigte Einführung an der Börse zu informieren. Zu diesem Zweck muss bei Zulassung zu den wichtigeren und stärker regulierten Handelssegmenten ein Börsen- oder Emissionsprospekt vorgelegt werden. Dieser muss unter anderem Informationen zum bisherigen und erwarteten Geschäftsverlauf enthalten, zur Produktpalette, zur letzten Bilanz uvm. Falsche oder unzutreffende Angaben können Ansprüche geschädigter Anleger gegenüber den die Emission betreibenden Beteiligten begründen.
Bonds – festverzinsliche Wertpapiere (Rentenpapiere)
Bonität – Allgemein der gute Ruf, das allseitige Ansehen, das positive Image, welche ein Wirtschaftssubjekt (Privathaushalt, Unternehmen, auch: ein Staat) im geschäftlichen Bereich geniesst. Die Kreditwürdigkeit (Borgkraft) eines Darlehnsnehmers. Kreditwürdig ist ein Schuldner, wenn man davon ausgehen kann, dass er seine vertraglichen Verpflichtungen aus einem Darlehn zuverlässig erfüllen kann und will. Siehe Amortisation, negative, Basel-II, Borgkraft, Erstraten- Verzugsklausel, Information, asymmetrische, Kredit-Punktbewertungsverfahren, Kreditqualität, Kreditspread, Kreditzusage, unwiderrufliche, Negativauslese, Rating, Rating- Agentur, Realkredit, Risikokontrolle, Risikomanagement, Scoring, Zinshöhe.
Bottom-Up-Ansatz – Anlagestrategie von Aktien-Investmentfonds-Managern, bei der zunächst das Wachstumspotential einzelner Unternehmen analysiert wird. Anschließend werden die Chancen in der entsprechenden Branche und im Gesamtmarkt bewertet. Dieser Analyse ist Grundlage der Transaktionsentscheidung im konkreten Fall.
Branchen-Fonds – Investmentfonds, dessen Vermögen ausschließlich oder überwiegend in Aktien einer bestimmten Branche (Industriezweig oder Wirtschaftsektor) angelegt wird, zum Beispiel in Rohstoff- oder Biotechnologie-Aktien.
Brief – Kurszusatz, der mit dem Symbol „B“ angezeigt wird. Zum angegebenen Kurs lagen nur Verkaufsangebote im entsprechenden Wertpapiere vor, Umsatz kam mangels Nachfrage aber nicht zustande (vgl. Kurszusätze). Das Zeichen „bB“ (bezahlt Brief) zeigt an, dass Aufträge abgewickelt wurden, jedoch nach wie vor Angebot besteht.
Briefkurs – Der Preis bzw. Kurs, zu dem Verkäufer bereit sind, Wertpapiere zu verkaufen. Im Gegensatz hierzu ist der Geldkurse der Kurs, zu dem Käufer bereit sind, Wertpapiere zu kaufen. Für die Begriffe Briefkurs und Geldkurs werden auch oft die englischen Begriffe „Ask“ und „Bid“ verwendet.
Bruttodividende – Gewinnausschüttung vor dem Abzug von Steuern.
Bruttosozialprodukt – Heute Bruttonationaleinkommen genannt, misst das Bruttosozialprodukt das Einkommen der Inländer einer Volkswirtschaft. Früher als Maßzahl für den Reichtum einer Volkswirtschaft und in seiner Veränderung der Wachstumsrate zugrundeliegend, wurde es vom Bruttoinlandsprodukt abgelöst. Dieses gibt die im Land erwirtschafte Leistung an, unabhängig vom Wohnsitz der Wirtschaftssubjekte. Das Bruttosozialprodukt missachtet auf diese Weise die ins Ausland geflossenen Einkommen und rechnet die aus der übrigen Welt empfangenen Einkommen hinzu.
Bulle, Bullish, Bullenmarkt – Wird an den Börsen mit stiegenden Kursen gerechnet, so wird die Stimmung als „bullish“ bezeichnet. Der entsprechende Markt wird „Bullenmarkt“ genannt. Der Bulle gilt als Sinnbild der Aufwärtsbewegung, weil er stets mit den Hörnern von unten nach oben stößt.
BVI-Methode – Verfahren zur Berechnung der Wertentwicklung eines Investmentfonds, die vom Verband der Fondsbranche, dem BVI Bundesverband Deutscher Investmentgesellschaft, verwendet wird. Dabei werden die Kosten der Anlage wie Ausgabeaufschlag, Rücknahmespesen, Depotgebühren oder Kontoführungsgebühren nicht berücksichtigt. Die so errechnete Wertentwicklung eines Fonds entspricht in der Regel nicht dem tatsächlichen Anlageergebnis, ermöglicht jedoch den Vergleich der Managementleistung verschiedener Fonds mit ähnlichem Anlageschwerpunkt, ohne dass diese durch die Gebührengestaltung verzerrt wird.